Dance
Mal kraftvoll, mal fordernd, suchend und dann im Erkennen stark und bewusst loslassend, fallen lassend, nutzt Katrin Banse als Tänzerin die Musik, den Raum und die Bewegungsästhetik ihres Körpers. So entstehen Geschichten. Fragmente der Seele und Gedankenspiele werden sichtbar, die sie mit dem Zuschauer teilt. Die Intensität der Darbietungen befreit das Thema, verschafft ihm eine Wirklichkeit, die niemals flüchtig ist. Die inhaltliche Spannung zwischen Wirklichkeit und innerer Wahrheit lässt sich im Tanz und in der Performance künstlerisch verarbeiten. Nicht nur durch die Begegnung mit dem Zuschauer erfährt der Tanz als Ausdrucksform seine kulturell tiefe Bedeutung. Auch die gemeinsame Arbeit und der Austausch mit Darstellern*innen der unterschiedlichsten Kunstformen ist der Grundstein für eine besondere Ausdruckstiefe von Katrin Banse. Alle Beteiligten, Tänzer und Betrachter, entscheiden gleichermaßen, wie nah sie einander kommen wollen. Distanz und Nähe sind wesentliche Aspekte für die Schattierungen der Intensität und die Verbindung von Gegenwart und Zukunft, Illusion und Wirklichkeit.
„Langsam betritt die Tänzerin die Bühne. Sie weiß, dass das, was gleich passieren wird, einen Sinn bekommt, der ihr fremd ist. Jeder einzelne Zuschauer wird sich das Recht heraus nehmen, seinen eigenen Sinn zu sehen. Was für die Tänzerin bleibt, ist die Musik in ihrer Seele, der Ort, den sie entwirft und die Zeit, ohne Absicht für diesen Moment. Sie gehören nur ihr. Sie verwandelt sie in ihre Geschichte. Doch irgendwo im Publikum ist jemand, der versteht und fühlt, was sie fühlt. Mit dem letzten Schritt verlassen sie fast der Mut und die Hoffnung auf Erlösung. Verwundet von der Musik liegt ihre Seele da, entblößt steht sie vor dem Publikum. Es ist dieses ehrliche Geräusch, das sie in letzter Sekunde zurückholt aus der Illusion der Einsamkeit. Der Applaus setzt den Schlusspunkt. Befreit kann sie die Bühne verlassen.“
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